Marrakesch

27. March 2018

MARRAKESCH

Afrika für Einsteiger. So habe ich Marrakesch im Kopf als es losgeht. Ein paar Kilometer östlich von Gran Canaria. Irgendwie so.
Max hat einen Reiseführer dabei. Er ist organisiert, strukturiert und hat einen Plan. Wir ergänzen uns.

Im Dunkeln geht es mit dem Mietwagen zu unserem Riad mitten in der Medina.
Überdurchschnittlich viele Roller und Mopeds sind unterwegs. Dazwischen hier und da ein Esel. Der Kopf brummt. Der Verkehr ist unübersichtlich, erst recht bei Nacht. Von rechts kommen ab und an Kommandos von Max. Ohne ihn wäre der Verkehr nicht zu schaffen. Ich brauche jedes verfügbare Auge.

Die Parkplätze werden zugewiesen. Es tummeln sich mehrere Männer hektisch ums Auto und nehmen eine Gebühr von umgerechnet 3,50 Euro. Wir sind etwas irritiert. Etwas Handlungsgeschick ist nötig um die Männer abzuwimmeln und zu beruhigen. Mit ein paar ernsten Worten sichern wir unseren Parkplatz für die erste Nacht und machen uns auf zum Riad.

Im Reiseführer steht tatsächlich, dass man sich von einem der erhöhten Cafés einen Überblick über die Straßenstruktur verschaffen soll, um sich nicht zu verlaufen. Ich muss lachen. Alles klar, auf gehts!

 

Je tiefer wir in die Medina eintauchen, desto trubeliger wird es. Die Roller fahren mit einem Sicherheitsabstand von 5 Zentimetern an uns vorbei. Wir machen keinen Erholungsurlaub mit einer Hängematte am Rande eines Atolls sondern schlürfen den Café au Lait bei unserem Lieblings-Suppenhändler. Abwechselnd kriechen uns die Abgase der Mofas und der Geruch der Gewürze der Händler um die Ecke in die Nase. Die Suppe wird aus einem 100 Liter Topf serviert. Man verlangt umgerechnet 30 cent für die Suppe und den Café , der mich gut nach vorn treibt.

Wir entscheiden uns durch das Atlasgebirge nach Agadir an die Westküste zu fahren. Ich brauche etwas Pause von der Stadt. Die Route führt uns 8 Stunden durch die Berge bis in die Wolken. Die Kulisse ist traumhaft. Max Fahrstil ebenso. Ich beweise mich als nervigster Beifahrer in der Geschichte Afrikas. Rollsplit in der Kurve scheint bei mir tief verankerte Ängste wachzurütteln.

 

Tatsächlich sehen wir oben angekommen nur noch 2 Meter weit und fahren mit Schrittgeschwindigkeit durch die Höhenluft.

Agadir präsentiert sich uns recht romantisch. Dichter Nebel liegt in der Luft. Auf dem Plan für den nächsten Tag stehen ein kleines Frühstück auf der Dachterasse und danach gehts ab zum Strand. Wellenreiten:)

Mit einem Rudel Hundewelpen machen wir uns am Strand warm. Die See ist rauh, es hat wenig von Miami. Ich bin verliebt!
Selbstbewusst kündige ich Max an, die großen Wellen im Hintergrund zu surfen. Ich hätte gewettet.
Im Wasser sieht es schon ganz anders aus. Letztendlich klappt es recht gut. Man muss nur immer wieder aufs Brett, gegen die Wellen rauf aufs Meer paddeln. Irgendwie ist es genau das, was mich am Skateboarden und Surfen fasziniert. Runterfallen, weitermachen. Runterfallen, weitermachen.
Nach 2 Stunden habe ich einen Liter Salzwasser geschluckt und bin erschöpft, aber unfassbar zufrieden.

 

Kamera: Canon EOS 5D MARK IV

MARRAKECH

Africa for beginners. This is what i think of marrakech when when it starts. A few kilometers east of Gran Canaria. Somehow like that.
Max has a guidebook with him. He is organized, structured and has a plan. We complement each other.

We drive through the night to our riad in the middle of the medina.
The streets are full of scooters and donkeys. The traffic is confusing and a worry to me, especially at night. From time to time there are commands comming from Max . Without him, traffic would not be possible. I need every available eye.

Die Parkplätze werden zugewiesen. Es tummeln sich mehrere Männer hektisch ums Auto und nehmen eine Gebühr von umgerechnet 3,50 Euro. Wir sind etwas irritiert. Etwas Handlungsgeschick ist nötig um die Männer abzuwimmeln und zu beruhigen. Mit ein paar ernsten Worten sichern wir unseren Parkplatz für die erste Nacht und machen uns auf zum Riad.

The guidebook actually states that we should get an overview of the street structure from one of the elevated cafés in order not to get lost. I have to laugh. Alright, let’s go!

 

The deeper we go into the medina, the more hectic it gets. We do not take a relaxing holiday with a hammock on the edge of an atoll. We but sip the Café au Lait at our favorite soup trader. The exhaust fumes of the mopeds and the smell of the merchants’ spices creep around the corner in turns. The soup is served from a 100 liter pot. We have to pay only 30 cents for the soup and the café.

We decide to drive through the Atlas Mountains to Agadir on the west coast. I need some break from the city. The route takes us 8 hours through the mountains to the clouds. The scenery is fantastic. Max driving style as well. I prove to be the most annoying passenger in the history of Africa. Little stones on the street seems to wake up deeply anchored fears.

 

Arriving at the top we only have a clear view for 2 meters and have to drive at walking speed through the mountain air.

We arrive in Agadir at night. The view is quite romantic. Heavy fog is in the air. On the plan for the next day is a small breakfast on the roof terrace and then going  to the beach. Surfing 🙂

We warm up on the beach with a pack of puppies . The sea is rough, it has nothing of Miami. I’m in love!
Confidently I announce to Max that im going to surf the big waves in the background.
In the water it looks quite different. Ultimately, it works quite well. You just have to paddle on the board again and again, against the waves up to the sea. Somehow this is exactly what fascinates me about skateboarding and surfing. Fall down, carry on. Fall down, carry on.
After 2 hours I swallowed a liter of salt water and am exhausted, but incredibly satisfied.

 

Camera: Canon EOS 5D MARK IV

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COMMENTS
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Hallo Christoph, schön Marokko mal aus deiner Perspektive zu sehen! Ich bin relativ oft in Marokko und musste schmunzeln das der Reiseführer das Café als Orientierung empfiehlt! Tolle Bilder und schöner Einblick! Gar nicht so einfach in diesem Land Menschen fotografieren zu dürfen.

Hey Gülten,
Ich danke dir sehr für deinen Kommentar:) Nein, einfach war es in der Tat nicht.